Qualifizierung
Bausteine zur Qualifizierung von InklusionsassistentInnen
Baustein 4 :
Kindliche Entwicklung und Unterschiede im Assistenzbedarf
- Theorieansätze und praktische Konsequenzen zur Vergesellschaftung und Kindheit heute
- Kindliche Entwicklungsphasen, -stadien im Kindergartenalter (Autonomie-Entwicklung, soziales Lernen u.a.)
- Darstellung der Vielfalt des Assistenzbedarfs und ihre jeweils spezifischen bzw. notwendigen Kenntnisse (Medizin, Biologie) sowie ihre Auswirkungen auf die Gestaltung des Alltags
- Kindliche Entwicklungsräume in inklusiven bzw. sonderpädagogischen Institutionen
Ziel: Die Entwicklungsschritte und Bedeutung der Lebensphase von Kindern im Kindergartenalter sollen vor dem Hintergrund heutiger Lebensverhältnisse verständlich werden. Die besonderen Lebenslagen von Kindern mit Assistenzbedarf sind in ihrer Vielfalt und ihren spezifischen Hintergründen bzw. Erklärungs-zusammenhängen darzustellen sowie auf konkrete Unterstützungsangebote zu überprüfen. Kenntnisse der Medizin, Biologie etc. über spezifische Formen der Beeinträchtigungen sollen mögliche Ursachen und Folgen für den alltäglichen Assistenzbedarf sichtbar machen und den InklusionsassistentInnen einen Überblick bieten.
Bausteine zur Qualifizierung von InklusionsassistentInnen
Baustein 5 :
Inklusion im Kindergarten
- Inklusive Rahmenbedingungen versus nicht integrierbare Kinder: u.a.
- Rahmenbedingungen: Teamstruktur, Teamentwicklung, Reflexionsräume, Rahmenbedingungen des Trägers
- Prinzip des gegenseitigen Lernens und Merkmale lernender Organisationen
- Ressourcen im Kindergarten (andere Kinder, ErzieherInnen, Eltern)
- Teilhabemöglichkeiten / Stufen der Inklusion (von "Dabei-sein" bis gemeinsame Aktivitäten)
- Konzeptionsaspekte eines inklusionsorientierten Kindergartens. Konzeptionelle Überprüfung von Ansätze in bezug auf die Realisierung von Inklusion (Voraussetzungen einer inklusiven Pädagogik) u.a.
- Ganzheitlicher Ansatz
- Bildungsauftrag und Bildungsverständnis
- Situationsansatz
- Nicht-direktive Pädagogik
- Heilpädagogische Methoden für die Kindergartengruppe
- Chancen und Folgen einer inklusiven / exclusiven Erziehung im Kindergartenalter
Ziel: Die Ziele der Inklusion im Kindergarten sollen anhand von Qualitätsmerkmalen der Rahmenbedingungen und inhaltlichen Aspekten der Konzeption überprüft werden. Zentral in dieser Einheit ist die Vermittlung von möglichen Verbindungen zwischen institutionellen Zusammenhängen (Leitbilder der Einrichtungen etc.) und Inklusionsmöglichkeiten in den einzelnen Gruppen. Dabei soll heraus gearbeitet werden, welche Chancen und Schwierigkeiten für alle in einem gemeinsamen Alltag von Kinder mit und ohne Assistenzbedarf entstehen und wie sie genutzt bzw. bewältigt werden können.
Bausteine zur Qualifizierung von InklusionsassistentInnen
Baustein 6 :
Inklusion im/ins Gemeinwesen
- Gemeinde/Stadtteil als Ressource (primäre/sekundäre/tertiäre Netzwerke) und als Grundlage für eine gelingende Alltagsbewältigung
- Strukturen und Netzwerke des Gemeinwesens (Infrastrukturanalyse)
- Konzepte der Gemeinwesenarbeit - Vernetztes Denken
- Empowermentansatz
- Community Care
- Individuelle Zukunftskonferenzen
Ziel: Die Möglichkeiten eines Gemeinwesens und die Relevanz anderer Beziehungs- und Bezugsrahmen werden anhand von konkreten Konzeptionen und Ansätzen herausgearbeitet. Daraus können für eine kooperative Arbeit mit anderen Vereinen, Institutionen und Initiativen im Gemeinwesen neue Konzepte entwickelt werden.
Bausteine zur Qualifizierung von InklusionsassistentInnen
Baustein 7 :
Kommunikation und Kooperation, Konfrontation und Konfliktbearbeitung
- Einführung in Kommunikationsstrukturen und Kommunikationsprozesse
- (Entscheidungs-)Strukturen im Assistenz-Netzwerk
- Kompetenzen und Aufgabenverteilung im Assistenznetzwerk
- Formen der Kooperation
- Kooperation mit Fachkräften (Team) im Kindergarten
- Kooperation mit anderen Fachberatungen
- Kooperation mit Eltern
- Konfliktfelder und Konfliktbearbeitung im Rahmen von Inklusionssituationen:
- zentrale Konfliktfelder im inklusiven Kindergarten und typische Problemlösungsstrategien
- Konfliktlösungsstrategien bzw. -ebenen
- Problembearbeitungsmodelle - Wege zur Konfliktklärung
- Konfrontations- und Konflikttraining
- Beratung von außen
Ziel: Eine Einführung in Kommunikationsformen und -prozesse soll dazu dienen, die Kommunikation und Kooperation im Alltag gelingend zu gestalten. Dabei sind die unterschiedlichen Bezugsgruppen vor dem Hintergrund deren Positionen und Perspektiven zu erkennen und Vorgehensweisen bzw. Bewältigungsstrategien für schwierige Situationen zu erarbeiten.
Bausteine zur Qualifizierung von InklusionsassistentInnen
Baustein 8 :
Wahrnehmen und Verstehen
- Fallanalysen von Praxissituationen
- Wahrnehmungsschulung bzw. -übungen
- Reflexionsformen und Ansätze zur Selbstevaluation
- Dokumentationsformen von Verlaufsprozessen
- Beobachtungsverfahren im Kindergartenalltag (z. B. Soziogramme)
- Planung, Durchführung und Auswertung von Evaluationsprozessen
Ziel: Diese Einheit konfrontiert die TeilnehmerInnen mit unterschiedlichen Formen der Praxisreflexion. Die TeilnehmerInnen sollen befähigt werden, konkrete Evaluationsformen praktisch anwenden zu lernen, um Entwicklungsprozesse erkennen zu können und ein tiefergehendes Verständnis für Situationen und ein Repertoire von Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Als Grundlage für diese Reflexionsfähigkeit wird eine Schulung in Wahrnehmung und Deutung von Praxissituationen und -prozessen den distanzierten Blick ermöglichen.