Die Workshops finden im Zeitraum von 14:00 bis 15:45 Uhr statt.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihren Workshop-Wunsch an.
Ein späterer Wechsel des Workshops ist nicht vorgesehen.

Workshop 1 :
Ich werde gesehen, also bin ich! Soziale Resonanz als Entwicklungsmotor
Dr. rer. med. habil. Martin Altmeyer, Heidelberg
Aus Kleinkindforschung und Entwicklungspsychologie wissen wir, dass Säuglinge von Geburt an auf Spiegelung und Widerhall durch ihre primären Bezugspersonen angewiesen sind. Umweltresonanz auf die eigenen Lebensäußerungen zu erhalten, ist entscheidend für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Das gilt nicht nur für das Kindesalter, sondern weit darüber hinaus. Insbesondere Jugendliche in der Pubertät und Adoleszenz, aber auch Erwachsene brauchen das Gefühl, von anderen gesehen, gehört, beachtet, verstanden und anerkannt zu werden, um persönliche Identität zu entwickeln. Im Internetzeitalter fördern Smartphones, Tablet-Computer und Sozialmedien die identitätsstiftende Suche nach Resonanz – im Guten wie im Bösen.
Literatur zur Vorbereitung: Martin Altmeyer (2016): Auf der Suche nach Resonanz. Wie sich das Seelenleben in der digitalen Moderne verändert. Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht) 2. Auflage 2016.
 
Workshop 2 :
Wer hat an der Uhr gedreht? – Elementarpädagogische Zeitstrukturen auf dem Prüfstand
Tilman Wahne, Ev. Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie, Hamburg
Die Durchstrukturierung des elementarpädagogischen Alltages erweist sich als ambivalent: Geregelte, mit Routinen und Ritualen verbundene Tagesverläufe kommen dem kindlichen Bedürfnis nach Sicherheit entgegen und gewähren Verlässlichkeit und Stabilität, grenzen zugleich aber auch den kindlichen Handlungsspielraum ein. Zu eng und inflexibel gehandhabte Alltagstrukturen können sich zu Lasten der (Selbst-)Bildungsprozesse und der Persönlichkeitsentfaltung auswirken. Der Workshop gibt einen Einblick in gängige Zeitstrukturierungen und bietet die Möglichkeit, eigene Praxiserfahrungen zu reflektieren. Mit Bezug auf klassische pädagogische Ansätze werden bestimmte Strukturelemente im Tagesverlauf hinsichtlich ihrer zeitlichen Potentiale analysiert. Gemeinsam wird der Frage nachgegangen, wie die Zeitkategorie bei der pädagogischen Alltagsgestaltung gelingend mitgedacht werden kann.
 
Workshop 3 :
Resonanzerfahrungen im Team
Prof. Jens Müller, Professor für Frühkindliche Bildung und Erziehung, Schwerpunkt Sozialmanagement, EH Ludwigsburg
Arbeit in Kita-Teams ist vielfältig. Sie bietet viele Möglichkeiten zur Resonanzerfahrung, durch Freude am Tun, jemanden mit seiner Arbeit erreichen, Beziehungen gestalten. Allerdings erleben viele Fachkräfte auch das Gegenteil von Resonanz, nämlich Entfremdung, z.B. durch zu wenig Anerkennung, schwierige Personalschlüssel, bis hin zum Burn-Out.
Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Arbeit in Kita-Teams bietet der Workshop Raum für Austausch und für gemeinsame Überlegungen, wie wir bei der Arbeit in der Kita unseren Draht zur Welt (gemeinsam) zum Schwingen bringen können.
 
Workshop 4 :
Lebenswelten und Resonanz – Wer kennt mich? Wer sieht mich? Wer hört mich?
Sabine Kaiser, Dipl.-Päd., EH Ludwigsburg und Uschi Neumann, Eltern für Inklusion Kreis Tübingen (ELFI), Petra Schweizer, Kita Glückskäfer, Eningen
Eltern und pädagogische Fachkräfte erleben vielfältige Situationen und Reaktionen in Bezug auf die Verbindung der Lebenswelten der Kinder. Wo sehen Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte Erlebnisse der Resonanz, welche Schlüsselfaktoren und –situationen werden als besonders bedeutsam erlebt und wie können diese alltagsnah gefördert werden? Hierzu sollen unter Bezugnahme auf einzelne Filmausschnitte, Erlebnisse und Interviews verschiedene Perspektiven auf die Bedeutung von Resonanz auch für Kinder mit untypischen Entwicklungsverläufen, erhöhtem Assistenzbedarf oder erschwerten Lebensbedingungen dargestellt werden und Gelegenheit für Austausch sowie Erarbeitung von weiteren Ansatzpunkten gegeben werden.
 
Workshop 5 :
Knallbunt: Milieukunde als Beitrag zu einer Kultur der Wertschätzung
Steffen Kaupp, Pfarrer evang. Jugendkirche CHOY und freiberuflicher Milieu- und systemischer Berater
Die Milieukonzeptionen des Heidelberger Sinus-Instituts sind äußerst populär, gerade auch im kirchlichen Raum. Sie bündeln die Vorlieben, Wertevorstellungen und Alltagskulturen der Individuen einer Gesellschaft zu typischen Großgruppen zusammen und machen diese als „Milieus“ ansprechend anschaulich. Will man als Organisation für manche dieser Lebenswelten erreichbar sein und Zugänge schaffen, muss man wissen, was diese Gruppen bewegt bzw. was sie abschreckt.
 
Der Workshop vermittelt unterhaltsam, interaktiv und medial elementare Einsichten in die aktuelle deutsche Milieu-Landschaft.
 
Workshop 6 :
Mit ersten Zeichen der Unterstützten Kommunikation in einen Austausch kommen
Irene Leber, Sonderschullehrerin an der Ludwig Guttmann Schule Karlsbad, Sprecherin der Referenten der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V.
Die ersten Zeichen in der Kommunikation sind ein Meilenstein in der kommunikativen Entwicklung, weil erst durch sie situationsunabhängig kommuniziert werden kann. Dieser Schritt ist nicht einfach und erfordert viel Geduld. Welcher Inhalt könnte für das Kind am motivierendsten sein? Welche Kommunikationsform erfordert genau welche Fähigkeiten? Und in welcher Situation kann das Kind mit einem ersten Zeichen seine größten Erfolgserlebnisse haben? Der Vortrag versucht an verschiedenen Videobeispielen zu zeigen, wie Kinder gelernt haben, erste Gebärden, Foto- oder Symbolkarten, Gegenstände und elektronischen Hilfen zur Kommunikation einzusetzen.
 
Workshop 7 :
Zirkuspädagogik – Wie wird die Gruppe für alle ein positiver Erfahrungs- und Resonanzraum
Karl-Heinz Ramminger, pädagogischer und künstlerischer Leiter Circus Circuli, Stuttgarter Jugendhaus gGmbH
Mit viel Praxis werden verschiedene Zirkusdisziplinen ausprobiert und in der Kürze eine interne Präsentation erstellt.
 
Workshop 8 :
Musik, und was sie in uns zum Schwingen bringen kann
Uwe Kühner, Dipl. Musiker und Bernd Settelmeyer, Dipl. Musiker
Musikalische Begegnungen mit uns selbst und in der Gruppe sensibilisieren uns für eine neue Wahrnehmung von Beziehung und Resonanz. Was kann das Spielen eines Instruments in mir zum Schwingen bringen, welche Dynamik entsteht in einer Gruppe, wenn man zusammen trommelt?
Durch das Ausprobieren von unterschiedlichsten Instrumenten, dem zusammen Spielen und Improvisieren, werden wir verschiedene Erfahrungen dazu sammeln können, die auch problemlos mit in die tägliche Arbeit übernommen werden können und Ideen für diese bieten. Ferner spielen wir kleine Musikstücke, die wir zusammen erarbeiten.
 
Workshop 9 :
Waldwoche mit Kindern – Resonanz als Berührtsein von Natur
Christine Scheytt, Erzieherin, Leitung des Ev. Kindergartens "Villa Kunterbunt", Illingen
Was bewegt einen Kindergarten dazu, in regelmäßigen Abständen einen gewissen Zeitraum im Wald zu verbringen?
Wo ist die Resonanz im Alltag, was wirkt sich nachhaltig auf die Kinder und Erwachsenen aus?
Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, blicken wir den Kindern des Kindergartens bei ihren Waldtagen über die Schulter und haben die Möglichkeit eigene Eindrücke zu gewinnen.
 
Workshop 10 :
Resonanzen im öffentlichen Raum zu inklusiven Impulsen
Michael Link, Städtetag BW; N.N. Vertreter von Kommunen; Jo Jerg, EH Ludwigsburg
Das „Impulspapier Inklusion in der Frühkindlichen Bildung“ des Städtetags Baden-Württemberg fasst Erkenntnisse aus dem intensiven fachlichen Dialog und Erfahrungen der Mitgliedsstädte zusammen. Es beschreibt insbesondere die spezifischen Anforderungen an inklusive Tageseinrichtungen für Kinder aus Sicht der kommunalen Praxis und formuliert Zielvorschläge aus Sicht der Autorinnen und Autoren. Diese wollen Anregungen für den Diskurs auf Landesebene und in den Kommunen geben um dem eingangs beschriebenen Auftrag zukünftig umfassend entsprechen zu können.
Der Workshop geht der Frage nach, welche Resonanzen solche Impulspapiere im kommunalen Raum erzeugen können. Hierzu werden unterschiedliche Positionen und Perspektiven in den Workshop eingebunden.