Vertiefungsworkshop Migration und Behinderung

Dr. Donja Amirpur, Technische Hochschule Köln

Ankündigung

Inhalt des Workshops ist die Lebenssituation von Familien an der Schnittstelle von Migration und Behinderung. Wir beschäftigen uns mit der Frage, warum die Familien durch die Behindertenhilfe bislang kaum erreicht werden und wie Kita die Familien in Partizipationsprozessen unterstützen kann. Dafür werden die rechtliche Situation der Eltern und ihrer Kinder analysiert, Diskriminierungserfahrungen und Barrieren im System thematisiert.

Mit den folgenden Thesen geben wir Ihnen Einblick in den Diskussionsverlauf in unserem Workshop

  • Bisherige Strategien zum Umgang mit Behinderung und Migration halten eine Asymmetrie zwischen Hilfesystem und Familien aufrecht.
  • Die Strategie einer „Wertschätzung von Vielfalt“ für inklusive Veränderungsprozesse verliert soziale Ungleichheitslagen aus dem Blick.
  • Inklusive Veränderungsprozesse benötigen eine interdisziplinäre Ausrichtung von Praxis und Forschung.

Thesen aus Sicht des begleitenden Studierenden Claudio Pix

  • Rückbezug zum Vortrag der Referentin: Die Interviews, welche die Referentin führte, wurden hauptsächlich in der Muttersprache der Interviewten durchgeführt. Entweder durch die Referentin selbst oder durch einen Dolmetscher. Dieser Abbau der sprachlichen Barriere war ein wichtiger Aspekt, um mit den Interviewten in ein tiefergehendes Gespräch eintauchen zu können.

  • Es wurde im Workshop in einer Diskussionsrunde von mehreren Seiten herausgearbeitet, dass es für die Arbeit mit Menschen mit Migrationshintergrund häufig von großem Vorteil ist, wenn es eine „zentrale Person“ für sie gibt. Diese „zentrale Person“ kann in Gestalt eines Mitarbeiters von einer Behörde, aber auch eines/r Lehrer*in auftreten. Wichtig hierbei ist, dass diese „zentrale Person“ über einen langen Zeitraum für die Familie da ist und ein Ansprechpartner in diversen schwierigen Situationen ist, um der jeweiligen Familie Sicherheit und Stabilität zu geben und zu repräsentieren.

  • Die Vorstellung der Intersektionellen Analysematrix (http://www.weiterbildungsinitiative.de/uploads/media/Exp_36_Amipur.pdf):
    Der Blick soll geschärft werden, es soll zu „Aha-Erlebnissen“ kommen und es soll gefördert werden, Situationen und Gegebenheiten „anders zu denken“.

Sie wollen sich in die Inhalte unseres workshops vertiefen? Diese Materialien wurden eingesetzt – lesen Sie sich ein!
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