Mal (r)übergehen?! – vom Einfluss des Raumes auf die Gestaltung und das Erleben von Übergängen

Kariane Höhn, Prozesse lotsen, Fachreferentin Schwerpunkt frühkindliche Bildung

Ankündigung

Sicher erinnern Sie sich an eine Situation, in der Sie an einem für Sie fremden Ort einen Raum betreten haben, in dem Sie sich sofort wohlgefühlt haben: eingeladen einzutreten, zu verweilen oder zu wandeln, vielleicht auch tätig zu werden.

Räume, ihre Organisation im Gebäude, ihre Beschaffenheit und Ausstattung tragen wesentlich dazu bei, dass wir ‚gut‘ anfangen und (r)übergehen. Aber wie, nach welchen Kriterien muss Raum gestaltet sein, dass er das positive Gefühl in jedem von uns auslöst? Gibt es für die bewusste Übergangs(Raum)Gestaltung Gelingensfaktoren, die bei jedem funktionieren oder sind es rein subjektive Faktoren? Und wenn es letzteres ist, wie kann das im pädagogischen (Übergangs)Alltag in der KiTa denn bitte gehen? Und brauchen die verschiedenen Kulturen, Entwicklungsstände und Lebenslagen auch unterschiedlich gestaltete und vorbereitete Räume?
Der Workshop bietet Ihnen sprichwörtlich Raum diesen Fragen nachzugehen und bietet Impulse für Ihren Praxischeck.

Mit den folgenden Thesen gebe ich Ihnen Einblick in den Diskussionsverlauf in meinen Workshop

Kann es „den“ barrierefreien Raum wirklich geben? Wenn die Vielfalt der Entwicklungs- und Lebenslagen von Kindern bedacht werden, gilt es weg vom behindertengerechten Clo und der Rampe am Eingang hin zur Wahrnehmung aller Dimensionen von Raum und Ausstattung die hindern können zu kommen. Barrierearm ist eine andere, bessere Perspektive der Betrachtung.

Der „gute KiTaRaum“ beachtet in seiner Gestaltung den Entwicklungsstand, die Kompetenzen und die Kulturen der Mitglieder der Kindergruppe.

Ein barrierearmer KiTaRaum ist nie fertig. Die Veränderungen in der Gruppe der Kinder und in den Kompetenzen beachtend, muss die Wirkung von Raumqualität stetig beobachtet und erforderliche Konsequenzen auf den Weg gebracht werden.

Was braucht KiTa um barrierearme/barrierefreie Räume für alle Kinder unter Beachtung von Diversität zu bilden? KiTaTeams können ihre Wahrnehmung von hemmenden Faktoren im Raum auf Wohlbefinden und Selbsttätigkeit eines Kindes durch Fortbildungen erweitern und fachlichen Austausch ausdifferenzieren. Was tragen Träger zu diesem Prozess bei? Welche Wahrnehmung der Erfordernis haben sie? Was tragen Zuschussgeber wie Krankenkassen oder Eingliederungshilfe bei?

Im Workshop wurden dazu sehr unterschiedliche Erfahrungen im Zusammenwirken ausgetauscht.

Die Teilnehmenden unterstrichen:

barrierearme KiTaRäume gelingen

  • mit interdisziplinärem Diskurs mit Träger, Zuschussgeber und Fachleuten am Bau mit Pädagogen
  • mit fachlicher Kenntnis, auch wiedersprechender Rechtsvorschriften in Bau und Ausstattung
  • mit Kreativität und Flexibilität und vor allem Mut es zu tun
  • und mit finanziellen Ressourcen.

Dieser Workshop wurde nicht durch eine Studierende begleitet.

Sie wollen sich in die Inhalte unseres workshops vertiefen? Diese Materialien wurden  eingesetzt – lesen Sie sich ein!    
WS 9 Materialien

Die, den einführenden Vortrag begleitende Powerpoint kann aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht eingestellt werden; das im Workshop ausgegebenen Handout wurde entsprechend inhaltlich erweitert.