Ein Schulkindergarten öffnet sich – inklusive Weitentwicklung nach außen und innen

Hanna Diehl, Dipl.Soz Päd., Leiterin des Winterhaldenkindergartens (Schulkindergarten für Körperbehinderte), Sindelfingen und N.N

Die Ankündigung

Möglichkeiten gemeinsamen Spielens und Lernens schaffen für Kinder mit und ohne Behinderungen, Begegnungsmöglichkeiten im Alltag anbieten und gleichzeitig den sonderpädagogischen Förderbedarf von Kindern mit (schweren) Mehrfachbehinderungen sichern - diese Anliegen stehen hinter dem vorgestellten Projekt.

Seit mehreren Jahren hat sich der Winterhaldenkindergarten, ein Schulkindergarten für Körperbehinderte in Sindelfingen/Landkreis Böblingen, auf den Weg gemacht, um Partner aus Kindertageseinrichtungen zur gemeinsamen Realisierung zu finden.

Der Blick richtet sich darauf, was wichtige Kennzeichen dieses Wegs waren und wie die ersten Schritte in Richtung Inklusion seit Februar bzw. September 2015 gemeinsam gegangen und an zwei Standorten, nämlich im Alltag einer Kindertageseinrichtung bzw. im Winterhaldenkindergarten, gelebt werden.
Neben Einblicken in diese Prozesse wollen wir auch miteinander darüber ins Gespräch kommen.

Mit den folgenden Thesen gebe ich Ihnen Einblick in den Diskussionsverlauf in meinen Workshop

Das Modell „2 Häuser unter einem Dach – Intensivkooperation“ birgt viele Chancen des Miteinanders von Kindern mit und ohne Behinderungen in sich und sichert gleichzeitig sonderpädagogische Förderung von Kindern mit Behinderung.

Es ist ein Anliegen, dass die Inhalte, Formen, Zeitfenster, zeitliche  Dauer etc. des Miteinanders nicht fix an einem bestimmten %-Satz gemessen werden, sondern sich an den Bedürfnissen von Kindern, Mitarbeiter/innen und auch Eltern und den jeweils aktuellen Rahmenbedingungen (z.B. Personalbudget) orientieren. Dies bedeutet eine gewisse Flexibilität und Variationen.

Kleine Schritte im Miteinander sind wichtiger als sich von einem „perfekten Großprojekt“ abschrecken zu lassen; es geht um einen gemeinsamen Weg, den es zu gestalten und immer wieder zu reflektieren gilt.

Thesen aus Sicht der begleitenden Studierenden Vanessa Thoms:

Einrichtungsebene
Sich gemeinsam auf den Weg in Richtung Inklusion machen und dabei achtsam sein für die Bedürfnisse der Kinder, Eltern und Fachkräfte.
Unter dem Motto „So viel wie möglich gemeinsam, aber eben auch nur so viel wie allen Beteiligten gut tut.“  Ein offener Umgang und eine zeitnahe Information sind zentral.

Teamebene
Frage vieler Teilnehmer aus dem Workshop: Gibt es zwischen dem Schulkindergarten- und dem Kindergartenteam Spannungen aufgrund der unterschiedlichen Arbeits- und Ferienzeiten?

Kinderebene
Ziel ist es inklusive Angebote zu gestalten an denen alle Kinder teilnehmen können. In der kurzen Zeit sind bereits richtige Beziehungen zwischen Kindern mit und ohne Behinderung entstanden.

Elternebene
Wichtig ist es bei dem Prozess der Inklusion die Eltern „ins Boot zu holen“. Das geht nicht ohne die Ängste der Eltern mit behinderten Kindern und der Eltern ohne behinderte Kinder aufzugreifen.


Sie wollen sich in die Inhalte unseres workshops vertiefen? Diese Materialien wurden  eingesetzt – lesen Sie sich ein!    
WS 8 Materialien
WS 8 Zusammenfassung